Friday, June 28, 2019

Deutscher Imperialismus 1864 - 2006




30. Mär. 1990 Der westdeutsche Kanzler Kohl (CDU) fordert auf einem westdeutsch-britischen Gipfeltreffen in Cambridge, Polen solle sich für das „nach 1945 an Deutschen begangene Unrecht“ entschuldigen.
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2. Mär. 1990 Der westdeutsche Kanzler Kohl (CDU) macht eine gleichlautende Erklärung von westdeutschem Bundestag und DDR-Volkskammer zur Gültigkeit der polnischen Westgrenze von einem polnischen Reparationsverzicht und der Frage der deutschen Minderheit in Polen abhängig. 
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17. Jun. 1991 Ein „Nachbarschafts- und Zusammenarbeitsvertrag“ Deutschlands mit Polen wird abgeschlossen. Im Laufe der nächsten 13 Jahre wird Deutschland 70% der Verpflichtungen nicht erfüllen, die aus diesem Abkommen resultieren.
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14. Nov. 1990 Ein „Vertrag über die Bestätigung der bestehenden Grenze“ zwischen Deutschland und Polen wird in der Hauptstadt Warszawa abgeschlossen. „Die Volksrepublik Polen besitzt über die Gebiete östlich von Oder und Neiße keine territoriale Souveränität, sondern lediglich Gebietshoheit.“ ― Hartmut Koschyk (CDU), BDV-Generalsekretär, 17. Okt. 1991 „[Deutschland hat es im Jahr 1990] in einem diplomatischen Bravourstück verstanden, […] sich […] der von den Siegermächten des Zweiten Weltkriegs intendierten abschließenden Regelung des Verhältnisses zwischen dem wiedervereinten Deutschland und Polen zu entziehen.“ ― Christoph Koch, Präsident der „Deutsch-polnischen Gesellschaft“, 11. Apr. 2005 (www.german-foreign-policy.com)  
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16. Feb. 1990 Die Forderung der polnischen Regierung, an allen „Zwei-plus-Vier-Gesprächen“ die Polen betreffen, teilzunehmen, wird von der westdeutschen Regierung zurückgewiesen.
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20. Mär. 2005 Das deutsche „Zentrum für angewandte Politikforschung“ (CAP) veröffentlicht den so genannten „Plan B“ für den Fall eines Scheiterns der Ratifikation des „Europäischen Verfassungsvertrags“. „Folgendes Bild von Kerneuropa, den Vereinigten Staaten von Europa, und der diese umgebenden Europäischen Union [könnte sich] herausschälen: Zu Kerneuropa müssten auf jeden Fall die deutschfranzösische Allianz und die anderen Gründungsstaaten der EU (Italien, Benelux) gehören; dazu kämen – aus historisch-kulturellen Gründen […] – die mitteleuropäischen Länder (Österreich, Polen, Tschechische Republik, Slowakei, Ungarn, Slowenien und Kroatien), denen irgendwann einmal – schon aus geographischen Gründen – die Schweiz folgen wird. […] Um dieses Kerneuropa herum würden sich – einer Schale gleich – im Rahmen der auf dem Stand einer großen Friedens- und Freihandelszone verharrenden EU weitere subregionale Blöcke gruppieren: Großbritannien und Irland; Skandinavien und Baltikum; Balkan und Levante (unter Einschluss Griechenlands, der Türkei und Israels).“ ― Winfried Veit (SPD), Direktor der FES der SPD in Frankreich, Feb. 2005 (IPG 2/2005) 

Zur Erinnerung: „Großdeutschland besteht […] aus einem großdeutschen Bunde und einem großdeutschen Zollverein. Der großdeutsche Bund wird gebildet aus dem jetzigen kleindeutschen Kaiserreich einschließlich Luxemburg, den Niederlanden (Holland und Belgien), der deutschen schweizer Eidgenossenschaft, dem österreichischen Kaiserreich. Der großdeutsche Zollverein wird gebildet aus dem großdeutschen Bunde, den baltischen Fürstentümern, dem Königreich Polen, dem Königreich Ruthenien, dem Königreich Rumänien, dem Königreich Großserbien.“ ― Ernst Hasse, ADV-Chef, über das fiktive Deutschland des Jahres 1950, 1895 (Opitz, Europastrategien des deutschen Kapitals, S. 116) 
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13. Dez. 2003 Auf dem „Europäischen Rat“ in der belgischen Hauptstadt Brussel versucht Deutschland mit dem Komplizen Frankreich seine politische und militärische Vormachtstellung durch eine maßgeschneiderte EU-Verfassung zu zementieren. Hauptsächlich Polen und Spanien leisten Widerstand. Die Idee zur EU-Verfassung entstand im deutschen Auswärtigen Amt.
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22. Jun. 2002 Der bayerische Ministerpräsident Stoiber (CSU) fordert von Polen die Aufhebung der Schutzgesetze des Präsidenten Bolesław Bierut („Polnische Arbeiterpartei“ – PPR) von 1947. Zur Erinnerung: „Die deutsche Frage bleibt offen, solange wir es wollen.“ ― Hans Jahn, Präsident der „Pommer’schen Abgeordnetenversammlung“, 31. Dez. 1984 
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18. Sep. 1999 Das „Multinationale Korps Nordost“ aus dänischen, deutschen und polnischen Truppen wird im polnischen Szczecin stationiert. Kanzler in SzczecinDas Korps hier in Stettin bedeutet keine Expansion der Deutschen und Dänen gegen den Osten, sondern eine Wiedervereinigung Europas.“ ― Volker Rühe (CDU), deutscher Verteidigungsminister, 24. Aug. 1998 (Sommerrock, Polen ist noch nicht verloren - wieder, www.arbeiterbund-fuer-den-wiederaufbau-der-kpd.de) „Der einzige französische Beitrag zur Eindämmung des deutschen Expansionismus bestand darin, die Unantastbarkeit der Oder-Neiße-Grenze zu sichern. Aber ich gehe nicht davon aus, dass es dabei bleibt. Sehen Sie sich die deutsch-polnische Grenze an, sie verläuft wenige Kilometer östlich von Berlin. Sie glauben doch nicht, dass es noch lange so bleibt? […] In den Randgebieten zu Deutschland wird die wirtschaftliche Macht der Deutschen den Spielraum des polnischen Souveräns erheblich einschränken. Ähnlich wie im US-Grenzland zu Kanada, vielleicht sogar etwas stärker.“ ― Pierre Marion, ehemaliger Chef des französischen „Generaldirektorats für äußere Sicherheit“ (DGSE), 28. Okt. 1999 (Wirtschaftswoche, 28.10.1999) 
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5. Sep. 1998 Das Dokument über das „Multinationale Korps Nordost“ Deutschlands mit Polen und Dänemark wird abgeschlossen.

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15. Dez. 1995 Gründung der „Europaregion Pommern“ auf Initiative der deutschen InterReg im polnischen Szczecin. Das Gebilde umfasst Teile Mecklenburg-Vorpommerns, Brandenburgs, Polens und Schwedens. „Es wäre ein historischer Misserfolg, wenn wir uns mit der Deutschen Wiedervereinigung zufrieden geben würden.“ ― Helmut Kohl (CDU), deutscher Kanzler, 16. Jun. 1992 (Süddeutsche Zeitung, 16.06.1992)

 Zur Erinnerung: „Wie soll Pommern die Freiheit wiedererlangen, wenn nicht Europa bis zum Schwarzen Meer geht?“ ― Philipp von Bismarck-Schönhausen (CDU), Sprecher der „Pommer’schen Landsmannschaft“, 21. Apr. 1984 (Pommersche Zeitung, 21.04.1984)   
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21. Dez. 1993 Gründung der „Europaregion Pro Europa Viadria“ auf Initiative der deutschen InterReg. Das Gebilde umfasst Teile Brandenburgs und Polens. „Deutsch sein heißt […] nie sich auf diesen Raum zwischen Aachen und Frankfurt an der Oder zu begrenzen.“ ― Arnulf Baring, deutscher Historiker, 9. Jun. 2004 (Phoenix, 09.06.2004)

 Zur Erinnerung: „Wir wollen Eure schlesische Heimat mit den Mitteln der Politik zurückgewinnen.“ ― Jacob Kaiser (CDU), westdeutscher Minister für gesamtdeutsche Fragen, Sep. 1951 (Hamburger Echo, 17.09.1951) 
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21. Sep. 1993 Gründung der „Europaregion Spree-Neiße-Bober“ auf Initiative der deutschen InterReg. Das Gebilde umfasst Teile Brandenburgs, Sachsens, Polens und Tschechiens. „Die Sache darf von polnischer Seite nicht so aufgefasst werden, als wollten die Deutschen durch die Hintertür in ihre früheren Gebiete zurückkehren. Vielmehr geht es um eine Integration im Sinne der europäischen Idee.“ ― Elmar Pieroth (CDU), Berliner Finanzsenator, 12. Mär. 1992 

Zur Erinnerung: „Gibt es überhaupt noch Schlesier? Auf diese freche Frage wollen wir hunderttausendfach antworten. Solange es Deutschland gibt, wird es auch Schlesier geben.“ ― Herbert Hupka (CDU), deutscher Abgeordneter, 17. Jun. 1983 (Giordano, Die zweite Schuld, S. 296)  
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Sep. 1990 Die westdeutsche Zeitschrift „Deutscher Ostdienst“ veröffentlicht die Polen-Pläne des BDV: Bildung eines exterritorialen Freihafens „Stettin“ mit Umland unter deutsch-polnischer Verwaltung. Im Weiteren sollen die Städte Kostrzyn, Słubice und Zgorzelec eine gemeinsame Kommunalverwaltung erhalten. Am Ende soll der Aufbau einer autonomen Landesverwaltung mit eigenen Hoheitsbefugnissen stehen. „Wir aber wollen uns innerlich rüsten, […] um an der […] Ordnung im Osten mitzuwirken, wenn die Stunde ruft.“ ― Franz Thedieck, Staatssekretär im westdeutschen Ministerium für gesamtdeutsche Fragen auf einem Treffen der „Landsmannschaften der Westpreußen“, 21. Sep. 1952 (Badische Zeitung, 24.09.1952) „Wir wollen – und das sage ich mit Bedacht, dies ist Inhalt unserer Politik – Grenzen einen neuen und zukunftsweisenden Charakter verleihen: nicht den der Entzweiung, sondern den der offenen Wege und der Chance zur Begegnung in Freiheit.“ ― Helmut Kohl (CDU), westdeutscher Kanzler, 5. Aug. 1990 (Ludwig, Polen und die deutsche Frage, S. 256) „In dem Maße, in dem Großmacht vom Begriff des Militärischen und Territorialen zu dem des Wirtschaftlichen und Technologischen überwechselt, erscheint Deutschland für die Länder Osteuropas als ein Hoffnungsträger, ein Förderer, ein Bringer. Dies ist aber die alte Reichs-Figur.“ ― „Die Welt“,

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Jun. 1990 Vermehrte Reisen westdeutscher „Vertriebenen“- Funktionäre nach Polen (v.a. im Regierungsbezirk Slaskie) heizen dort die Stimmung an. Die Funktionäre werben für eine Volksabstimmung, bei der nicht nur die jetzige Bevölkerung, sondern auch die deutschen „Vertriebenen“ und ihre Nachkommen darüber entscheiden sollen, ob das Gebiet bei Polen bleiben oder unter „europäische Verwaltung“ gestellt werden solle. „Der Nationalstaat ist am Ende des 20. Jahrhunderts ökonomisch, ökologisch, militärisch und kulturell überholt. Kulturell müssen wir hinunter zu den Stämmen, zu den kleinen sprachlichen, ethnischen, landsmannschaftlichen Einheiten, zu einem Föderalismus, in dem die Basken sich so frei fühlen wie die Flamen, die Wallonen, die Slowaken und die Bayern oder die Sachsen.“ ― Peter Glotz (SPD), westdeutscher Abgeordneter, Jan. 1990 (Die N
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7. Dez. 1970 Der „Warschauer Vertrag“ der BRD mit Polen wird abgeschlossen. Unterzeichnung in Warszawa „Unsere Gebietsforderungen gehen bis weit hinter die Oder-Neiße-Linie. Wir wollen die alten deutschen Herrschaftsgebiete wiederhaben. Das Jahr 2000 darf nicht zum 83. Jahr der Oktoberrevolution in der Welt werden.“ ― Kai von Hassel (CDU), schleswig-holsteinischer Ministerpräsident, 30. Jun. 1961 (Deutsche Volkszeitung, 30.06.1961)  

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