Monday, May 14, 2012

Athen „muss den Euro jetzt verlassen”, meint Der Spiegel

Griechenland

Athen „muss den Euro jetzt verlassen”, meint Der Spiegel

14. Mai 2012
Presseurop
Der Spiegel
Der Spiegel, 14. Mai 2012
Griechenland ist in eine politische Sackgasse geraten und wird von den Schuldenrisiken immer tiefer in den Krisensumpf hineingezogen. Das Land droht die ganze Einheitswährung mit sich in den Abgrund zu reißen. Ein Szenario, auf das Der Spiegel eine unmissverständliche Antwort hat: „Akropolis Adieu!“
Diesen Abschied von Athen hebt die Hamburger Tageszeitung auf ihr Titelblatt und unterschreibt ihn mit den Worten:
„Warum Griechenland jetzt den Euro verlassen muss“.
Damit greift Der Spiegel die Bedenken der Deutschen auf, die daran zweifeln, dass die griechischen Parteien nach den Parlamentswahlen vom 6. Mai fähig sind, eine Regierung zu bilden. „In Berlin“, schreibt der Spiegel, „erinnert die Situation Griechenlands an die Weimarer Republik“ und beschwört das Schreckgespenst der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg herauf. Die damalige Instabilität zersetzte das politische Regime und ebnete den Weg für den Nationalsozialismus:
Was den Deutschen die angebliche „Schande“ des Versailler Friedensvertrags war, scheint den Griechen nun das Spardiktat aus Brüssel zu sein. Und wie in den zwanziger Jahren in Deutschland profitieren davon rechte und linke Randparteien.
Auch wenn allen gedient wäre, wenn Griechenland die Eurozone verlässt, so weiß Der Spiegel doch auch, dass:
Niemand die Griechen zwingen [kann], den Euro aufzugeben. Doch inzwischen ist klar, dass der Austritt auch in ihrem eigenen Interesse läge. [N]ur ein Ausscheiden Griechenlands aus der Euro-Zone eröffnet dem Land langfristig eine Chance, wieder auf die Beine zu kommen. Die Griechen hätten wieder ihr eigenes Geld, das sie abwerten könnten. Dadurch würden alle Einfuhren teurer und alle Ausfuhren billiger. [...] Die Solidarität des Kontinents ist nicht an den Euro gebunden, und deshalb werden die anderen europäischen Staaten weiter mit gewaltigen Summen helfen müssen.
Darüber hinaus hat das Wochenblatt noch ein anderes Argument parat:
Gleichzeitig wäre der Abschied des Landes vom Euro ein starkes Signal an die anderen Pleite-Länder: Europa lässt sich nicht erpressen.
________________________________________________________________________
Greece

Athens “must leave the euro now”

14 May 2012
Presseurop
Der Spiegel
Der Spiegel, 14 May 2012
Given the persistence of the political stalemate in Greece and the risk that the debt crisis facing the country could bring down the single currency, Der Spiegel takes a clear position: "Farewell Athens" says the Hamburg-based weekly on its front page, explaining "why Greece should leave the euro now".
Echoing German concerns about the ability of the Greek political parties to form a government after the elections on May 6, Der Spiegel explains that "for Berlin, the situation in Greece is reminiscent of the Weimar Republic" and evokes the spectre of the regime that emerged in Germany after the First World War. With its stability undermined, it became a breeding ground for Nazism-
The so-called “shame'”of the Germans at [the conditions imposed by the] Versailles Peace Treaty seems to the Greeks to be echoed in the objectives of the financial recovery conditions demanded by Brussels. As in 1920s Germany, it is the extremist parties who benefit.
While it would be desirable for Greece to leave the euro zone, Der Spiegel notes,
Nobody can force the Greeks to leave the euro. But it is clear that it would be in their own interest. ...The exit of Greece from the euro zone is the only chance for the country to recover. The Greeks would have their own currency, that they could devalue. This would mean imports would be more expensive and exports would be cheaper ... Solidarity between European countries is not tied to membership of the euro, and this is why other countries must help Greece with its huge debts.
The weekly puts forward another argument: The departure of Greece from the monetary union "would be a strong signal to other bankrupt countries: you don’t blackmail Europe".

No comments:

Post a Comment